Masse der Bildschirme fördert Parallelnutzung

Karlsruhe, 25. Februar 2016 - Ein Screen ist längst nicht mehr genug. Die schiere Masse der Bildschirme fördert auch deren Gebrauch. Mit der steigenden Verbreitung von internetfähigen Geräten im deutschen Alltag, nimmt auch die Parallelnutzung der Bildschirme weiter zu. Das zeigen die Ergebnisse der Multi-Screen-Studie „Catch Me If You Can 2.0!“ des Digitalvermarkters United Internet Media. Bei den 14- bis 29-Jährigen ist fast jeder ein Multi-Screener, der Anteil liegt bei 97 Prozent. Aber auch Frauen und die ältere Altersgruppe der 50- bis 59-Jährigen haben stark aufgeholt. Der Anteil an Multi-Screen-Nutzern an allen Onlinern ist signifikant auf fast 90 Prozent gestiegen.

United Internet Media und die Münchner Forschungs- und Beratungsagentur d.core haben für die Studie über 1.000 Onliner befragt. Die Ergebnisse zeigen außerdem eine sehr hohe Intensität beim parallelen Gebrauch: Die Hälfte aller Onliner sind Heavy-Multi-Screener. 48 Prozent verwenden jeden Tag oder sogar mehrmals täglich mindestens zwei Geräte gleichzeitig. Medium-Multi-Screener, also Onliner, die mindestens einmal pro Woche zwei oder mehr Geräte parallel nutzen, stellen knapp 40 Prozent. Damit fällt jeder zehnte Befragte in die Gruppe der Light-Multi-Screener. Die simultane Nutzung findet in dieser Gruppe jedoch immer noch bis zu mehrmals im Monat statt.

Neue Top-Kombination im Paralleluniversum
Die Studie belegt, dass sich auch die Gerätekombinationen der Parallelnutzung seit der letzten Erhebung vor zwei Jahren verändert haben. Insbesondere die Allgegenwart der Smartphones hat zwangsläufig Folgen: Zwei Drittel der Multi-Screener nutzen die Top-Kombination "TV & Smartphone". Der Anteil für den bisherigen Spitzenreiter, das Duo "TV & Laptop", liegt jedoch immer noch bei 51 Prozent. Doch auch Kombinationen ohne TV-Gerät erreichen Spitzenwerte. So weisen "Laptop & Smartphone" einen Anteil von knapp 50 Prozent auf. Allerdings beschränken sich die Nutzer nicht zwangsläufig auf zwei Geräte: Triple Screen ist wie schon 2013 keine Seltenheit.

Rasmus Giese, CEO der United Media GmbH: "In den letzten zwei Jahren ergaben sich teilweise erhebliche Veränderungen im Verhalten der Medienkonsumenten. Wichtigstes Ergebnis: Den einen First-Screen gibt es nach wie vor nicht. Je nach Nutzungssituation ändert sich das bevorzugte Gerät und damit auch die Kombinationen", sagt Giese.

Frauen sind Content-Multi-Tasker
Auf den parallel genutzten Screens finden meist unterschiedliche Aktivitäten statt. Die Daten aus dieser Welle zeigen, dass sich das Content-Multi-Tasking gegenüber 2013 nochmals verstärkt hat. Bei Frauen ist diese Vorgehensweise stärker ausgeprägt: 93 Prozent der Frauen verwenden Inhalte, die voneinander unabhängig sind. Bei den Männern liegt der Anteil mit 86 Prozent deutlich niedriger- ist aber immer noch hoch. Dabei bestimmt meist die Spontaneität und nicht etwa eine Tagesplanung, was genutzt wird. Bereits 2013 gaben 87 Prozent der Multi-Screener an, dass sie ihre Aufmerksamkeit spontan dem interessanteren Screen widmen. Der Wert liegt nun bei 95 Prozent.

E-Mailing zentraler Inhalt bei Multi-Screen-Situationen
Die Studie untersucht auch die Art des Gebrauchs: Wie 2013 ist E-Mailing die am häufigsten genannte Aktivität in einem Multi-Screen-Szenario. Knapp 80 Prozent der Multi-Screener lesen und schreiben E-Mails während der Parallelnutzung. Ebenfalls hohe Werte erreichen Aktivitäten wie allgemeines Stöbern, die Suche nach Produkt- und allgemeinen Informationen sowie der Austausch mit anderen. Diese Tätigkeiten üben rund zwei Drittel der Multi-Screener aus, während sie sich auf mehreren Bildschirmen gleichzeitig aufhalten. Aktivitäten wie Shopping und Video-Schauen nennen dagegen weniger Befragte.

Die Werbebranche wird durch die neuen Szenarien beeinflusst: "Die sich stetig verändernde Multi-Screen-Nutzung  erfordert neue Bewertungs-, Planungs- und Gestaltungskriterien zur medialen sowie kreativen Ansprache der Zielgruppen", sagt Rasmus Giese, CEO von United Internet Media.
Die Werbebranche muss sich deshalb anpassen: "Die Catch Me If You Can!-Studien sind hier ein wertvoller Beitrag, um die Nutzungsmuster und Wirkungsweisen von moderner Mediennutzung zu verstehen", sagt Manfred Klaus, geschäftsführender Gesellschafter plan.net Gruppe.