Ad-hoc-Mitteilung nach Art. 17 MAR: United Internet bestätigt nach Abschluss der ersten 9 Monate EBITDA-Prognose 2020 und konkretisiert Prognose zum Umsatzwachstum von ca. 4% auf ca. 3%
9-Monatszahlen 2020
- Kundenverträge: + 670.000 auf 25,41 Mio.
- Umsatz: + 3,4% auf 3,985 Mrd. EUR; vergleichbarer bereinigter Umsatz + 3,8%
- EBITDA: - 5,0% auf 896,4 Mio. EUR; vergleichbares bereinigtes EBITDA + 4,8%
- EBIT: - 7,8% auf 541,6 Mio. EUR; vergleichbares bereinigtes EBIT + 8,0%
Montabaur, 5. November 2020. United Internet hat in den ersten 9 Monaten 2020 stark in neue Kundenverträge sowie in den Ausbau bestehender Kundenbeziehungen und damit in nachhaltiges Wachstum investiert. Insgesamt konnte die Zahl der kostenpflichtigen Kundenverträge organisch um 670.000 auf 25,41 Mio. Verträge gesteigert werden. Dabei kamen im Segment „Consumer Access“ 350.000 Verträge und im Segment „Business Applications“ 230.000 Verträge hinzu. Weitere 90.000 Verträge sowie 1,23 Mio. werbefinanzierte Free-Accounts wurden im Segment „Consumer Applications“ gewonnen.
Der Umsatz auf Konzernebene stieg in den ersten 9 Monaten 2020 von 3.855,0 Mio. EUR im Vorjahr um 3,4% auf 3.984,7 Mio. EUR.
Das Umsatzwachstum wurde durch Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie beeinträchtigt. Diese Auswirkungen waren insbesondere in den Segmenten „Consumer Access“ und „Consumer Applications“ negativ bemerkbar. Gegenläufig wirkten sich positive Effekte im Segment „Business Access“ aus. Bereinigt um die Pandemie-Effekte stieg der vergleichbare Umsatz um 3,8% gegenüber dem Vorjahr.
Das EBITDA im Konzern blieb in den ersten 9 Monaten 2020 mit 896,4 Mio. EUR deutlich um 5,0% hinter dem Vorjahreswert (944,0 Mio. EUR) zurück.
Ursächlich für diesen Rückgang war das Segment „Consumer Access“. Hier hat Telefónica Deutschland gegenüber der 1&1 Drillisch AG ab dem 1. Juli 2020 eine Preiserhöhung für Netzkapazitäten im Rahmen des MBA MVNO-Vertrags geltend gemacht. Die 1&1 Drillisch AG hält die in Rechnung gestellten Vorleistungspreise für überhöht und nicht in Übereinstimmung mit den Selbstverpflichtungen von Telefónica unter der Freigabeentscheidung der EU-Kommission zum Zusammenschluss mit E-Plus sowie dem MBA MVNO-Vertrag. 1&1 Drillisch wird die zur Wahrung ihrer Rechte erforderlichen Maßnahmen (einschließlich etwaiger Schadenersatzforderungen) ergreifen, um den ungerechtfertigten Anteil der abgerechneten Preiserhöhung überprüfen zu lassen („überhöhte MBA-Abrechnung“).
Zusätzlich zu dieser überhöhten MBA-Abrechnung wurden die Ergebniszahlen von 1&1 Drillisch vor allem durch initiale Kosten für den 5G-Netzaufbau sowie durch Effekte aus Regulierungsentscheidungen belastet. Darüber hinaus wirkte sich die Coronavirus-Pandemie negativ auf die Ergebniskennzahlen aus („Sondereffekte“).
Das von der überhöhten MBA-Abrechnung und den Sondereffekten gleichermaßen beeinflusste EBIT im Konzern blieb mit 541,6 Mio. EUR ebenfalls deutlich hinter dem Vorjahreswert (587,6 Mio. EUR) zurück.
Bereinigt um (i) einen außerordentlichen Ertrag im Vorjahr (21,5 Mio. EUR aus dem Verkauf der virtual minds Anteile), (ii) die überhöhte MBA-Abrechnung sowie (iii) die Sondereffekte lag ein vergleichbares EBITDA in den ersten 9 Monaten 2020 um 4,8% und ein vergleichbares EBIT um 8,0% über dem jeweiligen Vorjahreswert.
Das Ergebnis pro Aktie (EPS) der ersten 9 Monate sank von 1,35 EUR im Vorjahr auf 1,33 EUR. Im EPS des Vorjahres enthalten waren ein positiver außerordentlicher Ertrag aus dem Verkauf der virtual minds Anteile (EPS-Effekt: +0,11 EUR) sowie gegenläufig nicht-cashwirksame Wertminderungen auf die gehaltenen Tele Columbus Aktien (EPS-Effekt: -0,15 EUR). Bereinigt um diese Effekte sank das operative EPS von 1,39 EUR um 4,3% auf 1,33 EUR und das operative EPS vor PPA-Abschreibungen von 1,76 EUR um 4,5% auf 1,68 EUR.
Ausblick 2020
Die United Internet-Tochter 1&1 Drillisch geht aufgrund einer zurückhaltenderen Tarifwechselbereitschaft ihrer Bestandskunden von einem geringeren Absatz von Smartphones und Tablets aus. Dementsprechend passt auch United Internet ihre Prognose zum Umsatzwachstum 2020 von ca. 4% auf ca. 3% an (Vorjahresumsatz 5.194,1 Mio. EUR).
Da das Geschäft mit Endgeräten – aufgrund keiner oder nur geringer Einmalzahlung der Kunden bei Vertragsabschluss oder Tarifwechsel und Rückfluss der Gerätewerte über höhere Tarifpreise – margenschwach ist, hat die Umsatzkonkretisierung keinen Einfluss auf die EBITDA-Prognose der Gesellschaft, die unverändert mit 1,180 Mrd. EUR bestätigt wird.
Diese Prognose ist noch mit Unsicherheiten behaftet, da eine genaue Einschätzung von Dauer und weiterer Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie derzeit nicht möglich ist und das Ergebnis der laufenden Verhandlungen mit Telefónica nicht absehbar ist.
Eine Kennzahlenübersicht zu den 9-Monatszahlen ist hier abrufbar.
Der ausführliche 9-Monatsbericht 2020 ist am 10. November 2020 unter den Berichten abrufbar.