Ad-hoc-Mitteilung nach § 15 WpHG: United Internet mit erfolgreichem Geschäftsjahr 2010

Umsatz steigt um 15 % auf 1.907,1 Mio. EUR - EBITDA von 357,7 Mio. EUR auf Rekordniveau des Vorjahres - 610.000 neue Kundenverträge auf insgesamt 9,76 Mio.

Montabaur, 24. März 2011. Der Vorstand der United Internet AG (ISIN DE0005089031) gibt heute die Konzern-Geschäftszahlen nach IFRS für das Geschäftsjahr 2010 bekannt.

Geschäftsentwicklung im Konzern Der in der United Internet AG konsolidierte Umsatz stieg im Geschäftsjahr 2010 um 15,0 % von 1.658,9 Mio. EUR im Vorjahr auf 1.907,1 Mio. EUR. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag - trotz zusätzlicher Aufwendungen für eine DSL-Qualitätsoffensive und hoher Anlaufkosten in neuen Geschäftsfeldern in Höhe von insgesamt 71,9 Mio. EUR - mit 357,7 Mio. EUR auf Vorjahresniveau (vergleichbarer Vorjahreswert: 356,1 Mio. EUR - ohne positive Sonderfaktoren von 60,6 Mio. EUR aus Anteilsverkäufen). Gegenläufig zu den genannten Aufwendungen für Qualität und neue Geschäftsfelder gab es Rückerstattungen für Vorperioden in Höhe von insgesamt 19,3 Mio. EUR für von United Internet beanstandete Vorleistungsrechnungen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) blieb erwartungsgemäß, insbesondere durch planmäßige Abschreibungen in Höhe von 21,6 Mio. EUR auf den Ende 2009 erworbenen freenet-DSL-Kundenbestand, mit 271,5 Mio. EUR um 9,5 % hinter dem vergleichbaren Vorjahreswert von 300,0 Mio. EUR zurück.

Entwicklung im Konzern Jahresvergleich (in Mio. EUR) 2009 2010 Veränderung
Umsatz 1.658,9 1.907,1 + 15,0 %
EBITDA* 356,1 357,7 + 0,4 %
EBIT* 300,0 271,5 - 9,5 %

* EBITDA und EBIT 2009 ohne positive Sonderfaktoren in Höhe von 60,6 Mio. EUR aus Anteilsverkäufen.

Das Konzernergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen reduzierte sich von 271,2 Mio. EUR im Vorjahr auf 127,7 Mio. EUR. Dabei waren im Konzernergebnis des Vorjahres im Saldo positive Einmalerträge in Höhe von 75,6 Mio. EUR (Verkauf freenet- und Drillisch-Aktien, Wertaufholungen bei der MSP-Holding und Wertminderungen insbesondere bei Versatel-Aktien) sowie einmalige im Saldo positive Steueranpassungen in Höhe von 26,6 Mio. EUR enthalten. Im Gegensatz dazu wurde das Konzernergebnis 2010 durch Wertminderungen (insbesondere bei den noch gehaltenen freenet-Aktien) in Höhe von 13,8 Mio. EUR sowie durch erhöhte Verluste aus at-equity bilanzierten Unternehmen (insbesondere Versatel) in Höhe von 31,8 Mio. EUR belastet. Das Ergebnis pro Aktie aus fortgeführten Geschäftsbereichen sank entsprechend von 1,17 EUR im Vorjahr auf 0,57 EUR.

Dividende
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der am 26. Mai 2011 stattfindenden Hauptversammlung eine Dividende von 0,20 EUR pro Aktie vor.

Geschäftsentwicklung im Segment "Access" Im Segment "Access" stieg der Umsatz im Geschäftsjahr 2010 um 19,8 % auf 1.230,1 Mio. EUR. United Internet hat 2010 in diesem Geschäftsfeld zusätzlich 50,2 Mio. EUR in den Aufbau und die Entwicklung neuer Geschäftsfelder sowie in eine DSL-Qualitätsoffensive investiert. Gegenläufig wurden Rückerstattungen für Vorperioden aus beanstandeten Vorleistungsrechnungen von insgesamt 19,3 Mio. EUR zur anteiligen Refinanzierung verwendet. Das EBITDA lag mit 122,6 Mio. EUR nur leicht unter dem Vorjahreswert. Das EBIT blieb erwartungsgemäß infolge 21,6 Mio. EUR planmäßiger Abschreibungen auf den erworbenen freenet-DSL-Kundenbestand mit 92,0 Mio. EUR um 22,2 % hinter dem Vorjahreswert zurück.

Entwicklung im Segment Access Jahresvergleich (in Mio. EUR) 2009 2010 Veränderung
Umsatz 1.026,7 1.230,1 + 19,8 %
EBITDA 124,1 122,6 - 1,2 %
EBIT 118,3 92,0 - 22,2 %

Die Zahl der kostenpflichtigen Access-Verträge stieg von 3,50 Mio. zum 31. Dezember 2009 um insgesamt 130.000 Verträge auf 3,63 Mio. zum 31. Dezember 2010.

Kundenverträge im Segment Access (in Mio.) 31.12.2009 30.09.2010 31.12.2010
Access, gesamt 3,50 3,55 3,63
- Davon DSL-Komplettpakete 1,82 2,21 2,32
- Davon Mobile Internet 0,09 0,17 0,27
- Davon Schmalband / T-DSL / R-DSL 1,59 1,17 1,04

Geschäftsentwicklung im Segment "Applications" Das Umsatzwachstum im Segment Applications wurde durch eine Vertragsumstellung bei einem Großkunden der Sedo-Tochter affilinet gebremst. Dadurch musste die ebenfalls börsennotierte Konzerntochter Sedo Holding AG für 2010 einen Umsatzrückgang um 14,2 % ausweisen - während das übrige Segment ein Wachstum von 12,5 % verzeichnen konnte. Vor diesem Hintergrund stieg der Segment-Umsatz insgesamt nur um 7,1 % auf 676,5 Mio. EUR. In 2010 hat United Internet zusätzlich 21,7 Mio. EUR in die Entwicklung neuer Applikationen, die Vermarktung der neuen Do-it-Yourself-Homepage sowie die weitere Internationalisierung (Polen) investiert. Trotz dieser hohen Aufwendungen lagen EBITDA und EBIT des Segments mit 232,7 Mio. EUR bzw. 177,3 Mio. EUR leicht über den Vorjahreswerten.

Entwicklung im Segment Applications Jahresvergleich (in Mio. EUR) 2009 2010 Veränderung
Umsatz 631,5 676,5 + 7,1 %
EBITDA 225,4 232,7 + 3,2 %
EBIT 175,4 177,3 + 1,1 %

Die Zahl der kostenpflichtigen Verträge stieg um 480.000 auf 6,13 Mio. Dazu trugen Business-Applikationen mit 290.000 neuen Verträgen auf 4,30 Mio. und Consumer-Applikationen mit 190.000 neuen Verträgen auf 1,83 Mio. bei.

Kundenverträge im Segment Applications (in Mio.) 31.12.2009 30.09.2010 31.12.2010
Kostenpflichtige Verträge, gesamt 5,65 6,03 6,13
- Davon Inland 3,43 3,63 3,68
- Davon Ausland 2,22 2,40 2,45
Werbefinanzierte Accounts 26,3 27,3 28,0

Ausblick
Wie bereits im November 2010 bekannt gegeben, wird United Internet auch in 2011 seine auf nachhaltiges Wachstum ausgerichtete Geschäftspolitik fortsetzen und erneut stark in neue Geschäftsfelder investieren. Neben einer weiter steigenden Kundengewinnung wird der Schwerpunkt 2011 auf der Entwicklung neuer Applikationen, der Erschließung neuer Auslandsmärkte für Business-Applikationen sowie - bei Consumer Applikationen - der Expansion des erworbenen Dienstes Mail.com und dem Start von De-Mail liegen. Trotz der mit diesen Vorhaben verbundenen hohen Anlaufkosten soll das EBITDA 2011 ungefähr auf dem Niveau von 2010 (357,7 Mio. EUR) liegen. Das Umsatzwachstum 2011 soll ca. 5 % im Segment Access und ca. 10 % im Segment Applications betragen.